Das extrem schlechte Abschneiden des nordrhein-westfälischen Schulsystems im aktuellen Bildungsmonitor (Platz 14 von 16) bestätigt die Erfahrungen, die Familien seit vielen Jahren machen müssen, und verdeutlicht die enorme Dimension der anzugehenden Reformen.

In der Zusammenfassung der Ergebnisse heißt es, dass NRW zumindest in der Kategorie „Zeiteffizienz“ gut liege. Schaut man sich diese Kategorie genauer an, erkennt man einen Umstand von großer Brisanz gerade in der Kombination des immerhin mittleren Abschneidens (Platz 9 von 16) bei der Quote von Klassenwiederholungen in der Sekundarstufe 1 mit den verheerenden Ergebnissen in der Kategorie Schulqualität, insbesondere den Lesefähigkeiten in der 9. Klasse (Platz 14 von 16).

Anders als in Thüringen (jeweils Platz 5), wo es gelingt, ohne Klassenwiederholungen den Kindern das Lesen beizubringen, oder in Bayern (Platz 2 im Lesen, 16 bei den Wiederholungen), wo viele Kinder die hohen Anforderungen nur erfüllen können, wenn sie „Ehrenrunden“ drehen, sind in NRW gerade die stark abgesenkten Anforderungen das Problem. Wenn die Messlatte zu niedrig hängt, kann man sein volles Potential nicht entfalten. Insbesondere Kinder aus bildungsferneren Familien bleiben so meist unter ihren Möglichkeiten.

Hier geht es zur INSM-Bildungsmonitor 2024