Landeselternschaft der Gymnasien in NRW: Schulen in NRW brauchen schnelle und pragmatische Lösungen statt Vorschriften-Dschungel
Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW (LE Gym NRW) zeigt sich tief besorgt über die aktuellen Fälle an Schulen in NRW, in denen bürokratische Vorschriften beim Schulbau dringend notwendige Lösungen für Schülerinnen und Schüler verhindern oder massiv verzögern. Davon zeugen einige aktuelle Beispiele:
Nach dem verheerenden Brand am Gymnasium Hochdahl musste die gesamte Schulgemeinschaft in das leerstehende Gebäude eines Düsseldorfer Gymnasiums in Benrath umziehen. Der Alltag dort ist für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit erheblichen Belastungen verbunden: Es fehlt an einer gesicherten Verpflegung, der Ganztags- und Förderunterricht kann nicht stattfinden, und lange Fahrzeiten rauben wertvolle Lern- und Freizeit. „Eine solche Dauerbelastung ist für keine Schulgemeinschaft tragbar“, so Dr. Oliver Ziehm, Vorsitzender der LE Gym NRW.
Ein vom Bürgermeister vorgeschlagenes mobiles Schuldorf aus Bayern hätte schnelle Abhilfe schaffen können. Doch ausgerechnet baurechtliche Vorschriften in NRW verhinderten die Nutzung dieser schnell verfügbaren Lösung. Die Schulpflegschaft des Gymnasiums Hochdahl hat sich bereits mit einem Brief an die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach gewendet.
Auch in Hagen zeigt sich das gleiche Muster: Die Berufskollegs Cuno I & II mussten Ende August 2025 teilweise geschlossen werden, weil Brandschutzmängel festgestellt wurden. Seither herrscht große Unsicherheit. Für viele Schülerinnen und Schüler bedeutet dies, dass sie keinen geregelten Unterricht haben oder auf Provisorien ausweichen müssen. Wieder sind es aufwendige Prüf- und Genehmigungsverfahren, die den zügigen Wiedereinstieg in einen normalen Schulbetrieb erschweren.
Dass bürokratische Prozesse auch dann blockieren, wenn Eltern und Fördervereine selbst finanzielle Mittel bereitstellen, zeigen weitere Beispiele: Es kommt immer wieder vor, dass Fördervereine Mittel zur Verfügung stellen müssen, um dringend benötigte Fachräume besser auszustatten – bürokratische, administrative und finanzielle Hürden verzögern und verhindern erforderliche Investitionen erheblich.
Darüber hinaus ist es bedauerlich, dass viele bürokratische Vorschriften auch Mitmach-Aktionen von Eltern und Schülerinnen und Schülern verhindern. So scheitert es oft an Regelungen, wenn Eltern und Kinder beispielsweise ein Klassenzimmer streichen möchten, um die Lernumgebung zu verschönern und das Wohlbefinden zu steigern. Wertvolles Engagement, das die Schulgemeinschaft stärken könnte, wird so ausgebremst.
Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW fordert die Landesregierung und die Kommunen auf, bürokratische Blockaden abzubauen und schnelle Lösungen zu ermöglichen, wo Schulen dringend Unterstützung brauchen.
„Schulbau-Bürokratie darf nicht länger Bildung blockieren. Wenn Schülerinnen und Schüler wegen Vorschriften in Provisorien ausharren müssen, während Mittel, Gebäude und Konzepte längst bereitstehen, dann läuft etwas grundlegend falsch. Wir brauchen Mut zu pragmatischen Lösungen – im Interesse unserer Kinder“, betont Dr. Oliver Ziehm.