Vorsitzender Dr. Oliver Ziehm: „Der Druck auf die Schüler wird massiv erhöht“
Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW (LE Gymnasien NRW) zeigt sich besorgt über die neue Regelung des nordrhein-westfälischen Schulministeriums, jeweils eine Klassenarbeit in den Jahrgangsstufen 7 und 8 abzuschaffen. Auf Beschluss der Fachkonferenzen kann in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch eine Arbeit weniger geschrieben werden, um das Lehrpersonal zu entlasten.
„Die Rechnung wurde leider ohne die Eltern und Schüler gemacht“, so der Vorsitzende der LE Gymnasien NRW, Dr. Oliver Ziehm, „Diese Regelung wurde ohne Anhörung der Verbände umgesetzt, dabei wurden die Belange der Schüler nicht berücksichtigt.“ Klassenarbeiten seien ein wichtiger Bestandteil schulischer Bildung bei denen Schülerinnen und Schüler eine Routine entwickeln sollen, das Erlernte zu verfestigen. „Wenn nun aber die Zahl der Klausuren verringert wird, besteht die Gefahr, dass sich diese Routine nicht einstellt“, so Dr. Ziehm.
Darüber hinaus gibt der Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien zu bedenken, dass für die verbleibenden Klausuren vielleicht ein viel größeres Themengebiet erlernt werden müsse und dieses möglicherweise nur im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert werde. Wenn dies nur ein einziges Mal nicht gelinge, sei die Note in Gefahr und ein Ausrutscher könne nicht mehr ausgeglichen werden. „Der Druck auf unsere Kinder wird massiv erhöht“, betont Dr. Oliver Ziehm, „gleichzeitig sinkt die Anzahl der regelmäßigen Rückmeldungen durch die Lehrkräfte an unsere Kinder, die für die Einschätzung des jeweiligen Leistungsstandes so wichtig sind“.
Aus diesen Gründen fordert die Landeselternschaft der Gymnasien NRW die Schulministerin Dorothee Feller auf, diese Maßnahme wieder zurückzunehmen und die Lehrinnen und Lehrer an einer anderen Stelle zu entlasten. Gleichzeitig appelliert der größte Elternverband in NRW an die Fachkonferenzen, von der neuen Regelung keinen Gebrauch zu machen und eher die Spielräume für kürzere Klausuren zu nutzen.
Die LE Gymnasien NRW zeigt sich auch enttäuscht über die nicht erfolgte Einbeziehung der Elterninteressen bei dieser Entscheidung der Schulministerin. „Gerade in Fragen der Leistungsbeurteilung hätten wir uns gewünscht, dass unsere Stimme Gehör findet, bevor eine abschließende Entscheidung getroffen wird“, betont Dr. Oliver Ziehm abschließend.