Vorsitzender Dr. Oliver Ziehm: „Die Beförderung unserer Schüler muss Priorität haben“

Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW (LE Gymnasien NW) zeigt sich besorgt über die Personalnot in den nordrhein-westfälischen Verkehrsbetrieben. Immer mehr Schüler schaffen es nicht mehr rechtzeitig zum Unterricht oder später nach Hause.

„In vielen Großstädten von NRW herrscht morgens und nach Schulschluss Chaos an den Haltestellten. Schüler kommen zu spät zum Unterricht, da verschiedene Bahnen oder Busse gänzlich ausfallen oder sie warten nach Unterrichtsschluss vergeblich auf ihre ÖPNV-Verbindung nach Hause“, so der Vorsitzende der LE Gymnasien NW, Dr. Oliver Ziehm. Daraus würden sich zahlreiche Probleme ergeben: Wenn bestimmte Linien nur noch seltener fahren oder ausfallen, würden die Schüler kaum noch eine Möglichkeit haben pünktlich zum Unterricht zu erscheinen, ohne dass sie schon viel zu früh an der Schule sind. Bei ausgefallenen Taktungen komme es auch häufiger vor, dass die Bahnen und Busse so überfüllt seien, dass ein Teil der Schüler an der Haltestelle stehen bleibe. Nicht zuletzt steige auch die Unfallgefahr an den Bahnsteigen und Haltestellen, da viele Schüler gleichzeitig versuchen noch schnell in den Bus oder in die Bahn zu kommen.

„Wir verstehen natürlich, dass die Verkehrsbetriebe unter Personalmangel leiden, aber wir als Eltern können dieses Problem nicht lösen. Schon jetzt verursachen viele Elterntaxis morgens ein Verkehrschaos an den Schulen. Droht das eigene Kind zu spät zum Unterricht zu kommen, fahren die Eltern buchstäblich bis ins Klassenzimmer mit dem großen Familienauto. Daher sind wir auf einen zuverlässigen ÖPNV angewiesen, der den Transport von Schulkindern priorisiert“, betont Dr. Oliver Ziehm.

Für die Wartezeit vor und nach dem Unterricht ergebe sich noch die Frage nach Aufenthaltsmöglichkeiten für die Schüler und nach Betreuung besonders der jüngeren Kinder. Bislang sei die Aufsichtspflicht der Schulen bei Fahrschülern auf eine halbe Stunde begrenzt. Viele Schulen stellten auch nur für diese Zeit einen Aufenthaltsraum zur Verfügung. „Wenn ein Schüler über eine Stunde auf den nächsten Bus warten muss, ist eine besondere Regelung erforderlich. Die Schulen sollten ausdrücklich dazu verpflichtet werden, Aufenthaltsraum und Betreuung für die ganze benötigte Zeit bereitzustellen. Gerade auch in den regnerischen und kalten Wintermonaten ist es keine Alternative, dass die Schüler an der Haltestelle warten müssen“.

Daher fordere die LE Gymnasien NW ein sofortiges Einschreiten der Landesregierung. Zusammen mit den Verkehrsverbünden und -betrieben müsse ein Masterplan für den Transport von Schülern erarbeitet werden. Darüber hinaus sei das Schulministerium gefordert, gemeinsam mit den Schulen über ein Betreuungskonzept zu sprechen, damit die Wartezeit auf die Busse und Bahnen nach Schulschluss sinnvoll überbrückt werden könne. „Wir können dem Chaos nicht länger tatenlos zusehen und fordern von der Landesregierung, dass endlich Bewegung in die Sache kommt“, so der Vorsitzende Dr. Oliver Ziehm abschließend.

Der Vorstand der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW e.V.

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