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Dr. Oliver Ziehm: „Wir als Eltern möchten gerne wissen, auf welchem Leistungsstand unsere Kinder sind.“

 Anlässlich des heutigen Bildungsprotests der Landesschüler*innenvertretung NRW unter dem Motto „Eine Schule für alle“ betont die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW (LE Gym NRW) die Bedeutung eines vielfältigen und leistungsdifferenzierten Schulsystems für die individuelle Förderung aller Kinder und Jugendlichen.

„Die Forderung nach einer Einheitsschule für alle geht an der Lebensrealität vieler Familien vorbei“, erklärt Dr. Oliver Ziehm, Vorsitzender der LE Gym in NRW. „Eltern wünschen sich für ihre Kinder eine Schulform, die zu deren individuellen Fähigkeiten, Interessen und Begabungen passt. Ein gegliedertes Schulsystem ermöglicht genau diese passgenaue Förderung.“

Auf die weitere Forderung der Landesschüler*innenvertretung das Notensystem abschaffen zu wollen, erteilt der Vorsitzende der LE Gym NRW eine klare Absage: „Wir als Eltern müssen genau wissen, auf welchem Leistungsstand unsere Kinder sind, damit wir sie gezielt unterstützen können. Überdies gibt es genügend Kinder und Jugendliche, die sich gerne für gute Noten anstrengen wollen: Ohne Noten laufen wir auch Gefahr, dass das Leistungsprinzip ausgehöhlt wird.“

Zweifellos bestehen große Herausforderungen im Bildungssystem – von maroden Schulgebäuden über Lehrkräftemangel bis hin zur Modernisierung von Unterrichts- und Prüfungsformaten angesichts einer immer wichtiger werdenden KI. Diese Themen werden viele Ressourcen im Schulsystem binden und müssen dringend und entschlossen angegangen werden.

„Eine von der LSV geforderte Umformung des Schulsystems würde wahnsinnig viele Lehrkräfte und weitere Ressourcen, Zeit und Kosten im Bildungswesen binden – diese fehlen dann aber u.a. in der Unterrichtsversorgung“, so Dr. Ziehm weiter. „Und wenn wir unsere Kinder dann alle in eine fragwürdige Einheitsschule schicken würden, entstünde bei vielen Frustration, wenn gleichzeitig ein wesentlicher Teil der Schüler in einer Klasse sich überfordert und ein anderer sich unterfordert fühlt. Damit dies nicht passiert, braucht es ein differenziertes Schulsystem.“

Die Landeselternschaft der Gymnasien unterstützt eine sachliche und lösungsorientierte Debatte über die Zukunft des Bildungswesens in NRW. Pauschale Strukturkritik hilft den Schülerinnen und Schülern nicht weiter. Stattdessen braucht es echte Investitionen, pädagogische Innovationen und eine Schulpolitik, die Vielfalt ermöglicht – nicht verhindert.